… ist das gut, schlecht oder überhaupt erstrebenswert?

Ich war auf Bali 2 Wochen in einem Surfcamp und habe das volle Programm mitgenommen: 2 mal täglich Surfen und täglich eine Yogastunde und ich habe nur an wenigen Tagen mal einen halben Tag Pause gemacht. Ich wollte die kurze Zeit, die ich dort war, voll und ganz ausnutzen, so viel wie möglich in den Wellen sein, und mich unbedingt verbessern. Jeder von euch, der schonmal in die Wellen rausgepaddelt ist und auf einem Board stand, weiß wie unfassbar anstrengend Surfen ist – körperlich und auch mental. Dieses Pensum war also wirklich hoch. Und an einem Tag waren wir an einem Break, der total überfüllt war (auch mit einigen Möchtegern-Surfern, die keine Ahnung hatten was sie eigentlich tun und ihr Board nicht unter Kontrolle hatten – was wirklich gefährlich ist) und die Wellen waren riesig und ziemlich weit draußen. Allein das Rauspaddeln hat schon sehr viel Kraft gekostet. Und ich war total kaputt – ich glaube jeder einzelne Muskel hat mir wehgetan. Aber ich bin manchmal auch einfach stur, also bin ich trotzdem raus in die Wellen. Eigentlich ist meine Devise: eine gute Welle. Dann bin ich zufrieden mit der Session.

Glücklich und zufrieden

Heute war ich beim Surfen über meinen Grenzen – und das ist nicht gut, da mich das umbringen kann.

Die Lektion des Tages annehmen

Aber an dem Tag habe ich einfach gar nichts hingekriegt:

„Heute bin ich beim Surfen über meinen Grenzen gewesen. Körperlich und mental. Ich hatte keine Angst, aber ich war müde und erschöpft und bin ein paar Mal so durch die Wellen gewirbelt worden, dass ich fast keine Luft mehr bekommen habe, bin nicht aus der Impact Zone gekommen (und es kam jedes Mal ein Strom von weiteren Surfern auf mich zu) und hatte absolut keinen Spaß. Da habe ich – obwohl ich noch nicht 1 Welle gestanden bin – einfach die nächstmögliche Welle rausgenommen, auch nicht gekriegt und bin im Whitewater an den Strand. Und dort geblieben. Heute war ich den Wellen (die echt groß waren) nicht gewachsen. Und das ist auch ok. Man muss seine Grenzen kennen. Und so sehr ich das Meer und das Surfen liebe – es kann dich auch umbringen. Es ist also nicht der Ort, an dem man seine Grenzen über die Maßen austesten sollte. Und unsere Grenzen sind nicht jeden Tag gleich. Bist du müde, erschöpft, tut dir dein ganzer Körper weh, sind deine Gedanken woanders, sind sie etwas weiter unten. Man kann klar daran arbeiten die Grenzen nach hinten zu verschieben, aber dabei nicht zu große Schritte machen, gleich zu große Wellen nehmen. Sich fordern, nicht überfordern. Und geduldig und gut zu sich sein.“

Und jedes Mal die Lektion annehmen, die der Tag für dich bereithält: dir eingestehen, dass du heute eine Pause brauchst, wenn du einfach nicht die Kraft hast, selbst wenn du deine Kriterien für eine gute Session noch nicht erfüllt hast. Zu lernen dein Board besser unter Kontrolle zu bringen, wenn viele (auch ungeübte) Surfer im Line-up sind. Dich im Paddeln und vor allem in Geduld zu üben, wenn die Wellen nicht so gut sind. Oft lernen wir gerade dann am meisten, wenn es nicht so läuft wie wir uns das vorgestellt haben.

Was ich sonst noch vom Surfen für das Leben gelernt habe, kannst du in der Leseprobe aus meinem (noch unveröffentlichten) Buch nachlesen: Die 6 Herzen der Wanderlust: ¡Hola, Latinoamérica!

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