Eine Asana ist eine Pose; genauer gesagt ein Zustand, in dem man physisch und mental stabil, gelassen, ruhig, still und konfortabel sein kann. Das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam, da viele Asanas super anstrengend sind. Aber genau das ist die Praxis: Gelassenheit und Entspannung auch (oder gerade dann) zu finden, wenn es schwer ist. 

Was ich an Yoga so wunderbar finde, ist, dass jede Asana einen bestimmten Sinn und Zweck hat und es in keinster Weise darum geht, wie eine Pose aussieht, sondern wie sie sich anfühlt. Und egal ob deine Hände in einer Vorwärtsbeuge den Boden berühren oder meilenweit davon entfernt sind – jeder von uns spürt die selbe Dehnung und erfährt denselben Benefit. Asanas haben einen Effekt auf den Körper, aber auch auf den Geist und bestimmte Posen öffnen die Energiekanäle und -zentren. Dein Körper ermöglicht dir, dich wieder mit deinem Geist zu verbinden, mit deinem Atem und mit deinem Bewusstsein. Es gibt eine Verbidung zwischen Körper und Geist und jeder Knoten auf der mentalen Ebene, hat einen korrespondierenden Knoten auf der körperlichen Ebene (zum Beispiel Verspannungen, wenn wir gestresst sind). Asanas haben das Ziel diese Knoten zu lösen und Körper und Geist auszubalancieren und zu harmonisieren. 

Viele Asanas haben Tiernamen – das liegt daran, dass man sich ganz viel Inspiration aus der Natur geholt hat: wie leben die Tiere in Harmonie mit ihrer Umgebung und wie beeinflussen sie den Adrenalinfluss? In diesen Blogbeiträgen möchte ich dir ein paar dieser Asanas vorstellen.

Der Delfin ist eine Umkehrhaltung, das heißt der Kopf befindet sich oberhalb des Herzens. Das ist gut für den Kreislauf und hilft uns eine andere Perspektive einzunehmen. Diese Posen wirken beruhigend und harmonisierend auf unseren Körper und unseren Geist.

Der Delfin ist gar nicht so einfach: er erfodert Kraft und Flexibilität in den Schultern und Armen sowie in unseren Beinrückseiten, und auch unsere Bauchmuskeln sind gefordert. Es fühlt sich das erste Mal etwas komisch an und es erfodert Mut unseren Armmuskeln zu vertrauen, dass wir nicht auf die Nase fallen. Damit einher gehen somit auch unsere Willenskraft und unsere Konzentration. Für mich haben Delfine eine spielerische Neugier, daher finde ich es sehr passend, dass die Pose etwas ungewohnt ist und man etwas experimentieren kann wie sie für einen funktioniert.

Der Delfin ist ideal als Vorbereitung für den Kopf- oder Handstand, denn mit ihm können wir ein starkes Fundament aufbauen – körperlich und mental. Auch hier ist ein erstes spielerisches Herantasten an den vielleicht nächsten Schritt – wohlwissend, dass wir ihn aber auch nicht gehen müssen, wenn wir nicht wollen.

Ich glaube mein magischstes Erlebnis mit Delfinen hatte ich in Neuseeland. Ich hatte eine Tour gebucht, wo man mit Delfinen schwimmen kann. Wirklich daran geglaubt, dass es tatsächlich klappt habe ich nicht so richtig, denn erstmal mussten wir Delfine finden, die durften dann keine Junge bei sich haben und nach Ermessen der Crew dann auch noch Lust darauf haben mit einer Horde Menschen zu schwimmen. Aber – ich hatte Glück! Es hieß: ab in’s Wasser zu den Delfinen!

Wir bekamen die Empfehlung, die Delfine zu behandeln, als wären es 2-jährige Kinder, die unterhalten werden wollen. Wir machten dann also die wildesten Geräusche, trillerten unter Wasser, prusteten und machten uns zum Affen. Mit fantastischer Wirkung – die Delfine wirbelten um uns herum, machten sich einen Riesenspaß daraus wie langsam und schwerfällig wir uns durchs Wasser bewegten und beobachteten uns gespannt. Dieser Moment kompletten Glücks voller Leichtigkeit und Spaß begleitet mich seit Jahren und ist einer der Momente, an den ich in Gedanken zurückreise wenn ich Freude in meinem Leben brauche. Ich finde wir können uns so viel abschauen von der Leichtigkeit und der spielerischen Neugier der Delfine!