In Bolivien musst du immer das Unerwartete erwarten.

Reisezeit

März 2018

Route

La Paz → Sucre → Uyuni → San Pedro de Atacama (Tour durch die Salzwüste und Hochebenen)

Von Geistern, Hexen und Sinnestäuschungen

Die Bolivianer sind sehr abergläubisch und glauben an Geister jeglicher Art. Das macht diese unglaublich freundlichen und warmherzigen Menschen noch liebenswerter und ihre gesamte Kultur noch spannender.

Ein atemberaubendes Land

In Bolivien musst du immer das Unerwartete erwaten. Dieses Land ist wirklich außergewöhnlich – auf allen Ebenen! Die Landschaft, die Kultur, das Essen, die Menschen.

Ich hatte durchaus einigen Respekt davor, mich auf so hohe Höhen zu begeben (La Paz ist die am höchsten gelegene Hauptstadt der Welt – über 4.200 Meter hoch!) und habe das Thema Höhenkrankheit sehr ernst genommen und ganz viel Cocatee getrunken (die Cocablätter zu kauen, das gehört sich nicht für Frauen – das machen nur die Männer). Ob es wirklich geholfen hat, kann ich nicht sagen, aber außer ziemlicher Kurzatmigkeit bei Anstiegen war alles prima. Die Höhe war aber tatsächlich nur einer der Gründe weswegen Bolivien mir den Atem geraubt hat. Es gibt dort so viel, was man überhaupt nicht glauben kann!

In Bolivien gehen die Uhren anders - siehst du es auf dem Ziffernblatt?
Die Gondel als Transportmittel als Alternative zum Bus
In Sucre steht ein original Eiffelturm!
Die Städte liegen hoch (und gehen viele Höhenmeter nach oben und unten)

Der Hexenmarkt von La Paz

Die Bolivianer sind wahnsinnig abergläubisch. Als ich in La Paz nachts um 2 in meinem Hostel in der Calle Jaén ankam, war sie menschenleer. Und weißt du warum? Weil es dort spukt – eine weibliche Erscheinung verschleppt hier nachts betrunkene junge Männer… Der Hexenmarkt mit seinen Altaren, toten Babylamas und sämtlichen Mittelchen ist auf jeden Fall skurill – und absolut wunderbar!

Die vielen Gerüchte, die sich um die Traditionen ranken sind fast schon gruselig. Denn was sehr hoch im Kurs steht ist Pacha Mama – Mutter Erde. Bevor man das Maisbier aus dem Krug der wie ein nackter Frauenkörper geformt ist trinkt, schüttet man erst einen Schluck auf den Boden: für Pacha Mama. Und auch beim Bauen ist eine Opfergabe erforderlich. Dass dort junge Männer geopfert werden, die von niemandem vermisst werden, hat zumindest unser Guide mit voller Inbrunst und ziemlicher Überzeugung widerlegt – und auch dass die Babylamas in das Fundament eingegossen werden nimmt immer mehr ab. Irgendwie beruhigend, wobei ich das Ritual an sich, an die Erde zurückzugeben, was man von ihr bekommen hat, sehr schön finde – wenn es nicht unbedingt ein Lebewesen ist!

Rituale und Sozialleben in Bolivien

Die Frauen hier sind in manchen Dingen sehr resolut. Es gibt hier nämlich kaum Supermärkte, da alles aus dem Marktsystem besteht (ich als Marktliebhaber finde das natürlich großartig!). Auf den Märkten hast du nun die einzelnen Verkäuferinnen – für Avocados, für Fleisch, für Obst – und irgendwann hast du als Käufer für jeden deiner benötigten Posten eine Stammverkäuferin. Diese wird zu deiner „casera“, mit der du ein intensives soziales Verhältnis hast und über alle Belange deines Lebens sprichst. Aber wehe wenn du es wagst einmal zu einer anderen Avocado Verkäuferin zu gehen – dann kann es sehr gut sein, dass deine casera dir nie mehr wieder ihre Avocados verkaufen wird!

Das Sozialleben ist hier äußerst wichtig. Weißt du was passiert wenn hier jemand ins Gefängnis muss? Die Familie zieht ebenfalls dorthin! Es ist wirklich äußerst spannend. Die erste geführte Tour die in Bolivien angeboten wurde, war eine Gefängnistour, wo man mit den Insassen interagieren und sich autauschen konnte. Das haben sie dann aber doch irgendwann eingestellt als ein Tourist dabei zu Schaden kam. Aber auch sonst macht Bolivien ganz sein eigenes Ding – zum Beispiel gehen die Uhren hier einfach andersrum. 

Fazit: Beeindruckend und manchmal etwas bizarr

Was ebenfalls wahnsinnig beeindruckend ist, ist die Landschaft – allen voran die Uyuni Salzwüste und die vielen Lagunen umringt von den Anden. Die Farben (karamellbraun, blutrot, strahlend türkis, goldgelb, schneeweiß, knallpink, tief blau – das gesamte Farbspektrum ist hier vertreten) und Formen sind so unwirklich, dass ich es oft selbst nicht glauben konnte, dass das was ich da sah echt war und keine Posterkulisse, die als Trick dort aufgestellt wurde. Der Sternenhimmel ist spekatulär, die heißen Quellen wirklich richtig heiß (im Gegensatz zu denen in Chile) und ganz allgemein würde ich sagen, dass ich die Landschaft auf der bolivianischen Seite beeindruckender fand als auf der chilenischen. Und neben witzigen Perspektivphotos die man in der Salzwüste machen kann, ist es wirklich irre nicht so richtig erkennen zu können wo denn jetzt nun eigentlich die Wüste aufhört und der Horizont anfängt.

Was etwas bizarr ist, ist der Eisenbahnfriedhof, der auf jeder Touristenroute steht und einfach nur aus verrostenen, alten Eisenbahnen besteht, die mitten in der Wüste verfallen. Aber, dass man etwas an einem Ort findet, wo es eigentlich nicht hingehört ist vielleicht auch wieder typisch bolivianisch. Ich finde es wirklich schade, dass es in ganz Südamerika kein Schienennetz (mehr) gibt – alles wird auf der Straße transportiert. Wobei ich hier in Bolivien die besten Überland- beziehungsweise Nachtbusse hatte: sie waren komfortabel, geräumig und es liefen (im Gegensatz zu etwa Kolumbien) richtig gute Filme. Allerdings wird keine Rücksicht darauf genommen ob der Film zu Ende ist – um Mitternacht ist Schicht im Schacht und alles wird ausgestellt. Zur Geisterstunde sollte man schließlich schlafen (nicht dass man noch verschleppt wird).

Spiel mit der Perspektive in der Uyuni Salzwüste
Flamingos
Der Eisenbahnfriedhof in Uyuni
Natürliche heiße Thermalquellen
Endlose Weiten in der Uyuni Salzwüste
Die Uyuni Hochebenen
Schiene ins Nichts
Die fast surrealen Farben der Uyuni

Dieser Blogartikel ist ein Auszug aus meinem (noch unveröffentlichten) Buch: Die 6 Herzen der Wanderlust: ¡Hola, Latinoamérica!

Highlight

Uyuni (Hochebenen)

  • Allen voran die tiefrote Laguna Colorada mit ihren 10.000nden Falmingos
  • Die Farben der Berge und Lagunen war fast surreal – wie gemalt!
Die Laguna Colorada mit zehntausenden Flamongos
#nofilter
Uyuni Alpacas

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